Frequent asked questions
Freia Harzendorf (Projektmanagerin des DACStorE Projektes am Forschungszentrum Jülich)
Sowohl Carbon Capture and Storage (CCS) als auch Carbon Dioxide Removal (CDR) bzw. Negativ Emissions Technologien (NET) sind Methoden des „Carbon Managements“. Durch Unterschiede im Ursprung des CO2 ist die Wirkung der beiden Methoden auf die Treibhausgasreduktion verschieden. Die Abgrenzung von CCS und CDR ist daher zwingend erforderlich. CCS umfasst technische Lösungen in denen CO2 aus fossilen Quellen mit relativ hoher CO2-Konzentration abgeschieden (z.B. in der Stahl-, Zement- oder chemischen Industrie) und durch langfristige Speicherung (z.B. geologisch oder durch Mineralisierung) nicht dem Kohlenstoffkreislauf der Erde zugeführt wird. Durch CCS wird ein Prozess im besten Falle treibhausgasneutral, wenn keine zusätzlichen CO2 Emissionen in die Atmosphäre gelangen. Damit kann CCS in Konkurrenz zur Defossilisierung von Industrieprozessen und der erneuerbaren Energieerzeugung stehen. Bei CDR wird atmosphärisches CO2 entfernt und dauerhaft geologisch, terrestrisch oder im Meer gespeichert. Mit dieser Methode wird der Atmosphäre langfristig CO2 entzogen, sie ist daher netto negativ. Lösungen in diesem Bereich sind z.B.: die Wiederaufforstung von Wäldern, die Wiedervernässung von Mooren, die beschleunigte Verwitterung von Basaltgestein, die Alkalisierung des Ozeans oder die Direct Air Capture and Storage Technologie. Das durch die Helmholtz Gemeinschaft geförderte Forschungsprojekt “DACStorE“ unterstützt einen nachhaltigen Hochlauf der Direct Air Capture and Storage Technologie. Der gewählte interdisziplinäre Forschungsansatz ermöglicht es inhärente Risiken, Chancen und Potentiale dieser Technologie systematisch zu identifiziert und transparent aufbereitet.